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Gruppenreise auf eigene Faust – zwei Klientinnen auf Achse

Frau M. bei Kuchen und Kaffee

Frau L. kam Anfang des Jahres 2023 zum Verbund Sucht der berliner STARThilfe e.V. und wird seitdem von uns betreut. Hier lernte sie auch Frau S. kennen, ebenfalls eine Klientin, die bereits seit sechs Jahren zu uns gehört. Frau L. war, wie ein paar andere Klient:innen, sehr an der Gruppenreise interessiert, die für Sommer ´23 angedacht, aber leider aufgrund von organisatorischen Schwierigkeiten nicht zustande gekommen ist. Darüber waren unsere Klient:innen ausgesprochen traurig. 

Frau L. hatte bereits zu Beginn letzten Jahres ihren Urlaub für September ´24 geplant. Sie fährt seit nun mehr fast zwanzig Jahren nach Saal, Mecklenburg-Vorpommern, in dieselbe Ferienwohnung. Ihr Sohn wohnt mit seiner Frau und dem Enkelkind von Frau L. nicht weit von der Unterkunft entfernt. Es ist also quasi zur Tradition geworden, Urlaub und Familienbesuch zu verbinden, eine schöne Kombination. 

Nachdem Frau L. von ihrer bevorstehenden geplanten Reise berichtet hat, beschloss Frau S. nach einigen Überlegungen, sich anzuschließen. Gemeinsam bereiteten die beiden Frauen ihren Aufenthalt vor, druckten den Fahrplan für die ortsangebundenen öffentlichen Verkehrsmittel aus und planten den Essenseinkauf. Im September 2024 war es dann soweit. Die beiden Klientinnen wurden von ihren Bezugsbetreuerinnen zum Bahnhof Gesundbrunnen begleitet, wo sie anschließend den Zug Richtung Rostock genommen haben. Endhaltestelle: Saal und zehn gemeinsame Tage, die vor ihnen lagen. 

Die Ferienwohnung, die die beiden sich geteilt haben, besteht aus einem Badezimmer, Wohnzimmer mit kleiner Küchenzeile sowie einem Schlafzimmer. Die Unterkunft hätte auf Dauer auch zu klein werden können. Jeder Mensch hat ja dann doch irgendwo seine eigenen Gewohnheiten und Abläufe, aber das war bei Frau S. und Frau L. nicht der Fall. Die einzigen Unannehmlichkeiten, die während des Aufenthaltes aufgetreten sind, war die schlechte bzw. zeitlich begrenzte öffentliche Verkehrsanbindung. Da merkt man mal wieder, wie verwöhnt man in Berlin ist. 

Ein Highlight jagte das nächste. Neben dem täglichen Sonnenbad auf der Terrasse, ist auch der Sohn von Frau L. jeden Tag vorbeigekommen und hat die beiden auch zu sich zum Essen eingeladen, wo es selbstgefangenen frischen Fisch gegeben hat. So, wie es sich im Norden gehört, gab es generell des Öfteren leckeren Fisch zum Essen. Außerdem fand ein Ausflug in die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten statt. Dort wurde der Markt erkundet und abschließend gab es einen weiteren Gaumenschmaus im Hafen. 

Die Klientinnen haben die gemeinsame Zeit in Saal sehr genossen. Vor allem für Frau L. war es unfassbar schön, die Zeit mit ihrer Familie, aber auch den Spätsommer mit Frau S. zu verbringen. Sie fühlte sich sehr erholt und kam mit einer angenehmen Urlaubsbräune im Gepäck zurück nach Hause, wo die beiden Bezugsbetreuerinnen Frau L. und Frau S. bereits am Bahnhof Gesundbrunnen erwarteten. Frau L. berichtet davon, dass sie noch heute die morgendliche Begrüßung eines von Frau S. frisch gekochten Kaffees vermisst. Ob die beiden Klientinnen wieder gemeinsam nach Saal fahren werden, steht bislang noch in den Sternen. 

Eines ist jedoch gewiss: das gemeinsame Abenteuer bleibt unvergessen.