Volles Programm – ein Reisebericht der Region Treptow-Köpenick, Neukölln und Lichtenberg

Vom 4. Bis 10. September 2023 fand die erste große Regionsreise der Wohngemeinschaften Treptow-Köpenick & Neukölln und der Einrichtungen des Betreuten Einzelwohnens Treptow-Köpenick & Lichtenberg nach Groß Quassow in Mecklenburg-Vorpommern statt.

Die Reise wurde über 9 Monate von Klient:innen und Mitarbeiter:innen der Einrichtungen gemeinsam vorbereitet. So gab es viele Wünsche und Vorstellungen, die aber auch erstmal mit der Realität abgeglichen werden mussten. Am Ende konnte ein guter Kompromiss erarbeitet werden, der für alle gute Rahmenbedingungen stellte. Verschiedene Klient:innen übernahmen dabei, mit Unterstützung der Mitarbeiter:innen, Rechercheaufträge. Den entscheidenden Impuls lieferte dann ein Klient aus der WG TK. Durch seine eigenen, guten Erfahrungen, fragten wir den Ferienpark Havelberge an. Die schickten uns dann ein Angebot, was wir einfach nicht ablehnen konnten. Nach einigen Treffen stand fest, dass die Gruppe gerne dort hinfahren möchte. Durch eine Förderung der Aktion Mensch konnte das Angebot sehr günstig gehalten und somit auch vielen Klient:innen zugänglich gemacht werden.

Am Montag den 4. September 2023 machten sich dann also 20 Klient:innen und 5 Betreuer:innen auf den Weg mit dem Regio vom Berliner Hauptbahnhof zum Bahnhof Neustrelitz. Von da aus war es nur noch eine Station mit einer anderen Regionalbahn. Diese war jedoch eher eine „Spielzeugbahn“, sodass wir uns fast stapeln mussten. Glücklicherweise wurde das Gepäck mit dem Transporter direkt in den Ferienpark gefahren.

Nach einem kurzen Fußmarsch vom Bahnhof Groß Quassow kamen wir in der Ferienanlage Havelberge an und konnten unsere 7 Mobilheime beziehen. Im Anschluss trafen wir uns für die gemeinsame Erkundung unserer „kleinen Welt“ für die nächsten 7 Tage. Schnell wurde deutlich, dass es hier auf dem Gelände alles gab, was es für die nächste Zeit brauchte: Einen Strand in Laufnähe, ein kleiner Laden, das Restaurant (wo wir morgens und abends mit Essen versorgt wurden), ein Waldstück, ein Sportraum und so weiter und so sofort.

Nach dem ersten gemeinsamen Abendessen konnten alle den Abend individuell ausklingen lassen. Der nächste Morgen startete dann mit einem gemeinsamen Frühstück. Das Wetter meinte es die Tage sehr gut mit uns, also hieß es am ersten Vormittag ab an den Strand und ins Wasser. Am Strand konnte sich die Zeit auch mit Ball- & Kartenspielen vertrieben werden. Am Nachmittag gab es dann den ersten Programmpunkt der Ferienanlage. In zwei Gruppen konnten sich die Klient:innen und Mitarbeiter:innen im angeleiteten Bogenschießen ausprobieren. Dabei konnten einige eine enorme Treffsicherheit demonstrieren, andere mussten feststellen, dass fürs Bogenschießen doch ganz schön viel Körperkraft gebraucht wird.

Der nächste Tag war dann mal „frei von Programm“, jedenfalls von Seiten der Ferienanlage. In Kleingruppen verbrachten wieder einige die Zeit am Strand, andere fanden sich spontan zusammen und unternahmen eine kleine Fahrradtour in den nächsten Ort, der, wer hätte es gedacht, Klein Quassow heißt. Andere probierten den Sport- & Fitnessraum aus. Am Abend organisierten wir auf dem nahegelegenen Sportplatz noch eine spontane Open-Air-Disco. Gut beschallt von den nicht wenigen Boom-Boxen konnte so zum Sonnenuntergang auf dem Feld ausgelassen getanzt werden.

Der nächste Tag hielt dann noch eine besondere Überraschung bereit: Statt dem angedachten Floß bauen, konnten wir mit zwei motorisierten Flößen auf dem Woblitzsee fahren. Der Zwischenstopp auf dem See wurde dann auch gerne zum Baden und Schwimmen genutzt. Nach einer kurzen Pause und einem Snack ging es dann an die zweite Runde Boot fahren, wo einige Klient:innen auch mal ihr Glück als Kapitän:in versuchen konnten. Der nächste Tag führte uns gleich wieder auf das Wasser. Begleitet von einem erfahrenen Bootsmann brachen 2 Gruppen mit Kanus auf, um über einige Kanäle zu einem nahegelegenen See zu paddeln. Dort angekommen konnten wir ein paar Anwohner:innen kennenlernen und nochmal kurz in Wasser springen. Nach dem Rückweg merken so einige die Tour dann doch etwas in ihren Armen. Den Rest des Tages konnte wieder individuell gestaltet werden, sei es beim Enstpannen am Strand oder bei Kartenspielen. Am Abend stand dann auch endlich das lang ersehnte Grillen an. Im Anschluss wollte noch ein großer Eimer Teig zu Stockbrot verarbeitet werden und beim gemütlichen Beisammensitzen am Hochseilgarten studierten einige Klient:innen und Betreuer:innen schon mal ausgiebig die Parcours.

An unserem letzten vollen Tag stand nämlich gleich am Vormittag der Hochseilgarten an. Nach einer intensiven Einführung konnten sich einige Klient:innen selbst ausprobieren. Ob mit einem Fahrrad über eine Hängebrücke oder mit einem Fass als Seilbahn, langweilig wurde es auf jeden Fall nicht. In schwindelnder Höhe machten so einige echte körperliche Grenzerfahrungen, aber auch tolle Erfolgserlebnisse. Wem das alles zu hoch war, vergnügte sich zeitgleich bei einem Tischtennisturnier. Der Nachmittag konnte dann nochmal frei zur Entspannung genutzt werden. Gegen frühen Abend wurde es dann sehr wuselig, da oh Schreck, es morgen ja schon wieder nach Berlin geht. Also hieß es Sachen packen und vor allem die Bungalows wieder auf Vordermann zu bringen. Am Sonntag, den 10.09.2023, in aller Frühe, wurden dann die Bungalows übergeben Glücklicherweise ohne jede Beanstandung. Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück ging es zurück nach Berlin.

Einige wären gerne noch länger geblieben. Aber eins stand jetzt schon für alle fest: Nächstes Jahr soll es wieder hierher gehen.

Fotos: Archiv berliner STARThilfe e.V.