“Mission Inklusion – Die Zukunft beginnt mit dir” – ein Bericht

“Mission Inklusion – Die Zukunft beginnt mit dir” lautete das Motto zur diesjährigen Demonstration zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung.
Diese wird vom Berliner Behindertenverband e.V., einem der wenigen Lobby-Vereine auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten, organisiert.
Seit 2013 sogar jährlich. So waren dieses Jahr wieder mehrere hundert Menschen bei der Demonstration mit dabei.

Auch Bewohner*innen und Betreuer*innen der WG Treptow-Köpenick und WG Pankow des berliner STARThilfe e.V. nahmen teil. Politische Partizipation und das Recht eigene Forderungen zu stellen, welche eine wirkliche Inklusion ermöglichen, wollen wir auch in unserem Träger fördern. Das verstehen wir unter Empowerment. So gab es im Vorfeld Gesprächsrunden in den WG’s um zu schauen, was bewegt die Betroffenen, was macht sie unzufrieden und welche Themen treiben sie um. Dabei haben sich schnell die beiden Bereiche „Wohnen“ und „Arbeit“ herauskristallisiert.

Die Wohnungssuche gestaltet sich für alle unsere Bewohner*innen schwierig. Oft ist der Preis für die Miete zu hoch. Eine erfolgreiche Vermittlung gelingt meist nur über Vermittlungsprogramme oder eine Trägerwohnung. Auch die geringe Bezahlung in den Werkstätten und die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung beschäftigen und ärgern unsere Bewohner*innen.

Am Freitag vor der Veranstaltung gab es dann eine gemeinsame Aktion: Schilder basteln für die Demo. Die Themen die zuvor herausgearbeitet wurden, sollten dann in konkrete Forderungen umformuliert werden. Dabei sind vier Schilder entstanden: „Mehr Wohnungen für Träger“ – „Ich bin nicht zu blöd für den ersten Arbeitsmarkt“ – „Werkstatt – 1. Arbeitsmarkt“ – „Respekt für meine Arbeit in der Werkstatt“.

Ausgestattet mit den Schildern machten wir uns am Sonntag, den 05. Mai 2019 auf dem Weg zur Demo. Am U-Bahnhof Nollendorfplatz trafen sich die Bewohner*innen und Betreuer*innen aus den beiden WG’s. Zusammen machten wir uns auf den Weg. Unterwegs trafen wir Menschen, die auch zur Demo gingen. Es entwickelten sich immer wieder interessante Gespräche. Auf der Abschlusskundgebung lauschten wir noch einigen Reden und die Bewohner*innen schauten sich die Info-Stände an und unterhielten sich mit anderen Demo-Teilnehmer*innen.
Müde machten wir uns dann gemeinsam wieder auf dem Weg nach Hause.

Nächstes Jahr werden wir wieder gemeinsam zur Demo gehen und dann hoffentlich mit noch mehr Leuten.
Eine Demo ist ein guter Anfang! Nur muss daraus auch etwas folgen, wenn die Mission Inklusion wirklich erfüllt werden will.

Fotos: Archiv berliner STARThilfe e.V.